Heinz-Rolf Fliersbach

Nach mehr als 46 Jahren erfolgreicher Chorleitertätigkeit hat Chordirektor Heinz-Rolf Fliersbach zum Jahresende 2010 die Leitung des Schubertbundes beendet. Die Sänger bedauern dies sehr und bedanken sich bei Herrn Fliersbach für die vielen Jahre der ausgezeichneten Zusammenarbeit.

Schon als Zehnjähriger begleitete Heinz-Rolf seinen Vater, den Konzertsänger Rudolf Fliersbach, auf dessen Konzertreisen am Flügel. An der Musikhochschule in Köln wurde er u.a. von Prof. Schmidt, Fritz Lehan und Oswald Gilles ausgebildet. Nach dem Examen im Jahre 1965 befasste sich Heinz-Rolf Fliersbach hauptberuflich mit der Chorleitung von Männerchören, unterrichtete Klavier an der Musikschule und bildete angehende Chorleiter aus. In der Nachfolge von Gottfried Herkenrath und dem Komponisten Bernhard Weber übernahm Fliersbach den Schubertbund und dirigierte diesen erstmals am 15. Mai 1965 beim Frühjahrskonzert in der Siegburger Stadthalle.    

In wenigen Jahren formte Heinz Rolf Fliersbach den Schubertbund Siegburg zu einem hervorragenden Interpreten der Schubertlieder im Besonderen und des deutschen Volksliedes im Allgemeinen sowie der internationalen Chormusik. Die besondere Interpretationsfähigkeit der Schubertlieder bewies der Chor noch zuletzt anlässlich einer als Schubertiade veranstalteten Matinee in der Aula des Missionspriesterseminars Sankt Augustin im September 2010.

Während seiner langen Chorleiterzeit konnte Heinz-Rolf Fliersbach zahlreiche Höhepunkte mit dem Schubertbund verzeichnen. Hervorzuheben sind Konzerte mit Anneliese Rothenberger, Lisa della Casa, Liselotte Hammes, Ilse Holweg, Hermann Prey, Karl Ridderbusch und Johan Botha.Mit dem Schubertbund machte er Konzertreisen nach Nord-, Mittel- und Südamerika, Kanada, Süd-Ostasien, Japan, Russland, Neuseeland, Hawaii, den Fiji-Inseln, Süd-Afrika und in viele Länder Europas. Hier muss unser langjähriger und vor kurzem verstorbener Ehrenpräsident, Dr. Willi Ballensiefen, dankbare Erwähnung finden, der die großen Reisen organisierte.

Aus Anlass seines 40-jährigen Chorleiterjubiläums im Jahre 2004 erhielt Heinz-Rolf Fliersbach im Rahmen einer Feierstunde aus der Hand von Bürgermeister Franz Huhn das Ehrenschild der Stadt Siegburg, die nach der Ehrenbürgerschaft höchste Auszeichnung der Kreisstadt. Aus der Hand von Gräfin Strachwitz durfte Heinz-Rolf Fliersbach sodann die Goldene Stimmgabel des Rhein-Sieg-Kreises entgegen nehmen, eine Auszeichnung, die einem Musiker bislang nur einmal zuteil wurde. 
Weitere bedeutende Ehrungen wurden dem Jubilar vom Deutschen Chorverband in der Verleihung der Silberne Ehrennadel und der Engelbert-Humperdinck-Plakette in Gold zugedacht.
Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes erfuhr Fliersbach schließlich die höchste Form der öffentlichen Anerkennung.

Der Musikredakteur Walter Dohr gilt als der wohl profundeste Kenner der Chorlandschaft in unserer Region. In seiner „Kritik“ zum Adventskonzert des Schubertbundes 2010 bezeichnete er Heinz-Rolf Fliersbach als den „Grandseigneur der hiesigen Chorszene“. Dohr weiter: „Wenn ein Chorleiter eine wirkliche Laudatio verdient, dann ist es Heinz-Rolf Fliersbach, der seinen Sängern Franz Schubert vorgelebt hat“. Und er setzt hinzu: „Er hat nicht nur dem schaffensfrohen Namenspatron in der Kreisstadt ein Denkmal gesetzt, sondern den Namen des hochgeschätzten Komponisten wie ein Banner auf weltweiten Konzertreisen mit dem Schubertbund in die ganze Welt getragen“.

Dem ist nur noch hinzuzufügen, dass in der Jahreshauptversammlung am 15. März 2011 beschlossen wurde, ihn wegen seiner Verdienste zum Ehrenmitglied und Ehrenchorleiter zu ernennen. Die Ehrung wird im Rahmen der Weihnachtsfeier des Schubertbundes im kommenden Dezember vorgenommen.

Wolfgang Weinrauch