Geschäftsbericht für das Jahr 2021

Wenn ich im Rahmen meines Geschäftsberichts für das Jahr 2020 coronabedingt nur von zwei Auftritten des Chores in kleiner Besetzung berichten konnte, so waren uns auch im abgelaufenen Berichtsjahr nur wenige Gesangsdarbietungen vergönnt. Dazu später.
Nach der letzten Jahreshauptversammlung, die am 17. Juli 2021 in der Kasserolle stattfand, und deren Niederschrift der Einladung zur diesjährigen beigefügt war, fanden relativ regelmäßig Chorproben unter Beachtung der jeweiligen Coronaregeln in der Annokirche statt.
Das von Hans-Theo Schneider aufgestellte Programm sollte im geplanten Jubiläumskonzert zum 75-jährigen Bestehen des Schubertbundes am 31. Oktober im neuen Rhein-Sieg-Forum realisiert werden.
Termin und weitere Einzelheiten waren mit Vertretern der Stadt vereinbart. Der engere Vorstand hatte in mehreren Sitzungen alle erforderlichen Vorbereitungen besprochen und festgelegt.
Die Hoffnung, daß die in den Sommermonaten und noch im September festgestellten Inzidenzzahlen die Durchführung des Konzerts möglich machen würden, erfüllte sich nicht, sodaß der so intensiv geprobte Auftritt abgesagt werden mußte.
Als Benefizkonzert für die Flutopfer an Erft und Ahr bereiteten wir sodann für den 28. November in der allmählich kälter werdenden Annokirche das traditionelle Adventskonzert vor. Wegen einiger krankheitsbedingter Ausfälle schrumpfte die Zahl der Sänger bei den Proben auf durchschnittlich 15.
Trotzdem harrte ein sehr schönes Programm mit der Überraschung eines mit Damen aus den Familien gemischt vorbereiteten Konzertabschlusses seiner Realisierung.
Wegen der immer größer werdenden Gefahr der Ansteckung von Sängern und Besuchern mit der aktuellen Coronavariante und auch wegen der nicht mehr ausgewogenen Zahl der Sänger in den einzelnen Stimmen wurde auch dieses Konzert abgesagt. Bereits hergestellte Plakate und Flyer fanden keine Verwendung.
Am 5. Dezember fand in kleinem Kreis die Weihnachtsfeier statt. In der Kasserolle feierte man mit mehreren Sängern deren Chorjubiläen.
Dieter Bartel vom Chorverband überreichte die Ehrenurkunden und Goldnadeln wie folgt:

  • Berthold Assenmacher für unglaubliche siebzig,
  • Josef Müller für sechzig und
  • Wolfgang Weinrauch für fünfzig Jahre Sängertätigkeit innerhalb des Chorverbandes.
  • Fritz Gröllmann erhielt aus den Händen des Vorsitzenden Sepp Martin die Ehrenurkunde für seine 25jährige aktive Mitgliedschaft im Schubertbund.
  • Bei einer späteren Probe wurde Adolf Schumacher für seine 55-jährige Zugehörigkeit zum Schubertbund mit der Überreichung der entsprechenden Urkunde geehrt.

Aber wir wären nicht der Schubertbund, wenn sich nicht doch noch Gelegenheiten zu gesanglichen Darbietungen vor Publikum hätten organisieren lassen. So konnten wir am 11. Dezember um 17:00 Uhr die Vorabendmesse in der Krankenhauskapelle musikalisch gestalten. Dieser Anlaß hätte bereits vor zwei Jahren stattfinden sollen, wie es mit Pfarrer Wallau vereinbart war. Obwohl sich nur zwölf Sänger einfanden, trugen wir unsere Lieder und liturgischen Messteile in einer Weise vor, die von den Gläubigen zugleich überrascht und gerührt aufgenommen wurde. Franz Huhn, der ehemalige Bürgermeister der Stadt Siegburg und seit Jahrzehnten begeisterter Anhänger des Schubertbundes, konnte nicht glauben, daß diese kleine Truppe Werke mit solcher Schwierigkeit in der gehörten Perfektion und Stimmgewalt vortragen kann. Auch unser Präsident, der sich bei Hans-Theo herzlich bedankte, stand noch immer unter dem Eindruck dieses “Erlebnisses”.

Am Mittwoch, dem 19. Januar 2022 sangen wir in St. Servatius um 18:00 Uhr aus Anlaß des Jahrgedächtnisses für Miriam Wurtscheid. Die vor einem Jahr Verstorbene gehörte einer Familie an, die seit der aktiven Zeit des Großvaters im Schubertbund dem Chor die Treue hält. Die Liedauswahl vom 11. Dezember: Kyrie, Sanctus und Benedictus aus der Missa in honorem Sancti Matthiae von Heinrich Lehmacher, Teile aus der Deutschen Messe von Franz Schubert und das Ave Maria von Anton Bruckner mußte Hans Theo diesmal an der Orgel begleiten, weil beim Einsingen die eigentlich a capella geplanten Stücke, anders als in den Proben, nicht klingen wollten.

Am 3. März 2022 beteiligten sich acht Sänger unseres Chores gemeinsam mit den Herren des MGV Sieglar am zweiten Jahrgedächtnis für Josef Schumacher in der kath. Pfarrkirche in Sieglar. Teile aus der Deutschen Messe von Franz Schubert und „Die Himmel rühmen“ von Ludwig van Beethoven wurden in guter Qualität vorgetragen.

Wir hatten bereits zu Jahresanfang damit begonnen, das Ize Cheruwimy von Pjotr Ilitsch Tschaikowski einzustudieren, ohne auch nur im Entferntesten an die Möglichkeit kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Rußland und Ukraine zu denken. Weil wir aber die Kultur Rußlands weiterhin als wertvoll und die Musik auch künftig als unverzichtbar erachten, nahmen wir das Werk in unser Repertoire auf, und nach intensiven Proben kam es am 19. Juni im Rahmen des Klassikkonzerts in der evangelischen Kirche in Honrath zum Vortrag.
An diesem Konzert nahmen neben einem Projektchor aus mehreren Männerchören die Singgemeinschaft Birk, der Frauenchor Cantus Cantabilis sowie der Schubertbund teil. Wegen der Verschiedenartigkeit der Ensembles eine reizvolle Mischung.
Neben dem beeindruckend vorgetragenen Ize Cheruwimy, dessen Aufführung vorab von Hans-Theo Schneider dem Publikum mit den oben angeführten Argumenten mit großer Zustimmung begründet wurde, sangen wir das Lux aurumque von Eric Whitacre, das For the Beauty of the Earth von John Rutter sowie Du bist die Ruh von Franz Schubert. Tosender Applaus war der Lohn für die 15 Sänger und ihren bravourösen Dirigenten Hans-Theo Schneider.

Während der dem Konzert folgenden Probe am 20. Juni ehrten wir Hans-Theo Schneider für seine zehnjährige Tätigkeit als Chorleiter des Schubertbundes. In diesen Jahren durften wir mit Hans-Theo, der sich als würdiger Nachfolger von Heinz-Rolf Fliersbach erweist, schöne, erfolgreiche Chorreisen erleben und etwa in der Adventszeit mit den Konzerten in der Annokirche großartige – auch neue – Musik darbieten. Egal wer uns hört, er ist einfach ergriffen von der Intensität des Wechsels von dem leisesten Piano in das sich – trotz nur fünfzehn Stimmen – gewaltig steigende Fortissimo. Seine Art des Probens stärkt jeden einzelnen Sänger, indem er ihm viel mehr Verantwortung für das Gelingen eines Werkes überträgt.
An dieser Stelle darf erwähnt werden, daß wir inzwischen im zweiten Tenor in Klaus Siegburg eine echte Verstärkung haben. Wir wollen hoffen, daß bisherige Sänger oder neue Mitglieder (wieder) den Weg zu uns finden.

In der Vorstandssitzung am 10. August 2022 hat der Vorstand u.a. beschlossen, der Mitgliederversammlung den Erlaß einer neuen, den aktuellen Gegebenheiten angepaßten Satzung zu beschließen.

Sankt Augustin, den 11. August 2022

Wolfgang Weinrauch

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